
Native App oder BYOD-Bar – so unterscheiden sich Poly X- und V-Serie
Poly X-Serie vs. V-Serie – gleiches Gehäuse, andere Einsatzidee.
Der Unterschied steckt nicht in der Hardware, sondern darin, wie die Geräte im Raum arbeiten und verwaltet werden. Hier erfährst du in wenigen Minuten, welche Serie zu welchem Szenario passt – und wie du beide optimal managen kannst.

Wer sich mit Poly Videobars beschäftigt, stößt schnell auf zwei fast identisch aussehende Produktlinien: X-Serie und V-Serie.
Der Unterschied liegt nicht in der Hardware – sondern in der Art, wie die Geräte genutzt, verwaltet und welche Software darauf läuft.
Der funktionale Unterschied
- X-Serie – Geräte mit nativen Apps
Läuft direkt mit zertifizierten Videokonferenz-Apps wie Microsoft Teams Rooms on Android, Zoom Rooms oder im offenen SIP/H.323-Modus.
→ Meetings starten direkt an der Videobar – kein zusätzlicher PC im Raum nötig. Die Bar ist Kamera, Mikrofon, Lautsprecher und Meeting-Plattform in einem. - V-Serie – BYOD-Bars
Funktioniert wie eine hochwertige AV-Peripherie. Die Bar wird per USB an einen Laptop oder PC angeschlossen, auf dem die Konferenz-Software läuft.
→ Die Steuerung liegt komplett beim Endgerät, die Bar liefert Audio und Video in hoher Qualität.

Management & Administration
- X-Serie
- Cloud-Management über Poly Lens mit vollem Funktionsumfang: Inventarisierung, Monitoring, Remote-Updates, Netzwerkeinstellungen, Sicherheitspolicies
- Verwaltung ausschließlich über Lens Cloud oder lokal über die integrierte WebUI
- Kein Lens Desktop
- V-Serie
- Cloud-Management über Poly Lens Cloud oder lokale WebUI möglich, wenn die Bar per Ethernet oder WLAN im Netzwerk hängt
- Ohne Netzwerkanbindung erfolgt die Konfiguration über Poly Lens Desktop per USB (Firmware, Netzwerk, Cloud-Registrierung)
- Im reinen USB-Betrieb Verwaltung dauerhaft über Lens Desktop, nur aktiv, solange mit PC verbunden

Wichtiger Unterschied in der Software
- X-Serie: Läuft mit Poly VideoOS – dem vollwertigen Betriebssystem für Videobars mit nativer App-Unterstützung, vollständiger Plattformintegration und allen dazugehörigen Funktionen.
- V-Serie: Läuft mit Poly VideoOS Lite – einer reduzierten Version, die speziell für BYOD-Betrieb und USB-Peripheriemodus optimiert ist.


Das bedeutet:
Nicht alle Funktionen, die auf einer X-Serie verfügbar sind, stehen automatisch auch auf einer V-Serie zur Verfügung. Besonders plattformspezifische Features oder tief integrierte Funktionen können bei der V-Serie fehlen.
BYOD-Nutzung auch bei der X-Serie möglich
Auch eine X-Serie kann im BYOD-Modus betrieben werden – situativ oder dauerhaft.
Oft hilft zur groben Vorstellung der Merksatz: „Man kann aus einer X eine V machen, aber aus einer V-Serie wird nie eine vollwertige X-Serie.“
Faktisch stimmt das nicht ganz – denn aus einer V-Serie lässt sich durchaus ein vollwertiges Raumsystem bauen, wenn man beispielsweise einen HP Teams Rooms– oder Zoom Rooms PC ergänzt.
Der Unterschied ist: Bei der V-Serie liegt die native App dann nicht auf der Bar selbst, sondern auf dem hinzugefügten Raum-PC.
Diese Flexibilität macht die X-Serie interessant für Mischszenarien, während die V-Serie mit einem Raum-PC zur vollwertigen Lösung aufgerüstet werden kann, wenn sich die Anforderungen ändern.
Modell- und Raumgrößenübersicht
Modell | Serie | Empfohlene Raumgröße | Kameraauflösung | Management-Optionen |
---|---|---|---|---|
X32 | X | Huddle Rooms / kleine Räume | 4K | Lens Cloud, lokale WebUI |
X52 | X | kleine bis mittelgroße Räume | 4K | Lens Cloud, lokale WebUI |
X72 | X | große Konferenzräume | 4K | Lens Cloud, lokale WebUI |
V12 | V | Huddle Rooms / kleine Räume | 4K | Lens Cloud, lokale WebUI (Ethernet/WLAN) oder Lens Desktop (USB) |
V52 | V | kleine bis mittelgroße Räume | 4K | Lens Cloud, lokale WebUI (Ethernet/WLAN) oder Lens Desktop (USB) |
V72 | V | große Konferenzräume | 4K | Lens Cloud, lokale WebUI (Ethernet/WLAN) oder Lens Desktop (USB) |
Einsatzszenarien (Use Cases)
Serie | Typischer Einsatz | Vorteile | Einschränkungen |
---|---|---|---|
X-Serie | Standardisierte Meetingräume mit fester Plattform (Teams, Zoom, SIP) | – Meetingstart per Touch – Zentrale Verwaltung über Lens Cloud – Kein zusätzlicher PC nötig – BYOD-Modus möglich | Plattformwechsel nur über App-Wechsel |
V-Serie | BYOD- oder PC-basierte Räume | – Hohe Flexibilität – Plattformwechsel jederzeit möglich – Günstiger als X-Serie | Kein permanentes Cloud-Management ohne Netzwerk – Kein nativer App-Betrieb |
Praxisbeispiele
- X-Serie
Ein Unternehmen stattet 30 Besprechungsräume mit Microsoft Teams Rooms on Android aus.
Mitarbeiter starten Meetings direkt über das Touchpanel.
Die IT-Abteilung verwaltet alle Geräte zentral über Poly Lens Cloud.
Bei Bedarf kann der Raum auch im BYOD-Modus betrieben werden. - V-Serie
In einem Projektraum nutzen verschiedene Teams unterschiedliche Plattformen.
Die Bar wird per USB an den Laptop angeschlossen.
Mit fester Netzwerkanbindung kann sie zusätzlich in Poly Lens Cloud integriert werden.
Fazit
- X-Serie = Native App + BYOD-Option: Ideal für feste Plattformstrategien, schnelle Nutzung, zentrales Management – und bei Bedarf flexibel im USB-Betrieb einsetzbar.
- V-Serie = BYOD-Bar: Flexible Nutzung mit beliebiger Plattform, optionales Cloud-Management bei Netzwerkanbindung, aber kein nativer App-Betrieb.
Die Wahl hängt von den Anforderungen an Plattformstandardisierung, Flexibilität und Managementmöglichkeiten ab.
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