Wenn Geduld Stabilität bedeutet – das richtige Update-Verhalten bei Teams Rooms on Windows

Auf den ersten Blick wirkt es harmlos: Ein Klick auf ‚Nach Updates suchen‘, ein paar Minuten Geduld – fertig. Doch bei Teams Rooms on Windows kann genau dieser Impuls dafür sorgen, dass der Raum am nächsten Tag nicht mehr funktioniert. Microsoft verfolgt bei MTRs eine Appliance-Philosophie, bei der sich das System selbständig, validiert und im Hintergrund aktualisiert. Wer diesen Prozess manuell stört, riskiert „Chaos.“

Selbstwartend by Design – Microsofts Update-Philosophie für Teams Rooms on Windows

Microsoft Teams Rooms on Windows (MTRoW) sind so konzipiert, dass sie wie eine Appliance funktionieren – nicht wie ein klassischer Windows-PC. Man soll also nicht manuell über „Nach Updates suchen“ oder die Systemsteuerung aktualisieren, sondern das System selbst verwalten lassen.
Die Updates – ob Windows, Treiber oder die Teams Rooms-App – werden automatisch im nächtlichen Wartungsfenster installiert, sobald sie vom Microsoft-Produktteam validiert wurden.

Microsoft blockiert größere Windows-Upgrades, bis die Teams Rooms-Entwickler die Kompatibilität bestätigt haben („Update-Blockierung“). Erst dann wird das Update freigegeben. Diese Appliance-Philosophie stellt sicher, dass kein MTR-Gerät ungetestete Builds installiert, die die Raumfunktion gefährden könnten.

In der Community herrscht daher Konsens: Ein MTR sollte man einfach laufen lassen. Updates verwaltet Microsoft – inklusive Windows, Teams-App, Treibern und Firmware.


Warum diese Zurückhaltung sinnvoll ist

Microsoft möchte verhindern, dass Admins durch manuelles „Nach Updates suchen“ ungewollt Updates erzwingen, die bewusst zurückgehalten werden. Besonders Funktionsupdates (neue Windows-Versionen) sollten niemals manuell angestoßen werden – weder per Klick noch per Gruppenrichtlinie. Denn ein vorzeitiges Upgrade kann zu Inkompatibilitäten zwischen Betriebssystem, Teams-App und Hardware führen.

Kurz gesagt: MTR-Systeme sollen sich selbst aktualisieren – kontrolliert, schrittweise und validiert.


Praxis: Was bei manuellen Updates schiefgehen kann

  • Touchkonsole ohne Funktion: Nach einem manuellen Windows-Upgrade reagierte bei vielen Admins die Touch-Konsole (z. B. Logitech Tap oder Poly TC10) nicht mehr. Ursache: inkompatible Treiber, die Microsoft noch blockiert hatte.
  • App startet nicht mehr (Black Screen): Bei einem Upgrade auf eine nicht unterstützte Windows-Version zeigte die MTR-App nur einen schwarzen Bildschirm.
  • Boot-Loops und Abstürze: Selbst kleinere manuelle Updates können Probleme verursachen, etwa durch fehlende Treiber oder inkompatible UWP-Komponenten.

Wie MTR-Updates wirklich funktionieren

  • Maintenance Window: Jede Nacht prüft das System automatisch auf Updates.
  • Windows- und App-Updates: Windows-Updates (Treiber, Patches) kommen über Windows Update, die Teams Rooms-App über den Microsoft Store.
  • Validierte Rollouts: Microsoft nutzt interne Update-Ringe, testet Updates stufenweise und schaltet sie erst nach erfolgreicher Prüfung für alle frei.
  • Teams Rooms Pro Management: Kunden mit Pro-Lizenz können Updates gezielt steuern, Ringe definieren und Rollouts überwachen – alles innerhalb des offiziellen Mechanismus.

Das Ziel: Nur geprüfte, stabile Updates werden installiert.


Wann manuell eingreifen erlaubt ist

  • Wenn das Gerät nachts offline war: Einfach das MTR einschalten und während des Wartungsfensters online lassen – es holt die Updates selbst nach.
  • Geplante Tasks: Den Maintenance-Task manuell im Taskplaner ausführen
  • Offizielle Tools: Nur die von Microsoft bereitgestellten Skripte oder das Provisioning Tool verwenden
  • Über das Admin Center: Mit Teams Rooms Pro lassen sich Updates gezielt anstoßen, ohne die Appliance-Logik zu umgehen.

Das sollte vermieden werden

Kurz und schmerzlos: Bitte nicht tun:

  • Manuelle Windows-Feature-Upgrades über die GUI oder per ISO
  • Optionale oder Preview-Patches aktiv via Klick erzwingen
  • Registry-Änderungen oder Gruppenrichtlinien, die:
    • Reboots tagsüber erzwingen
    • Windows-Update-Logik des MTR übersteuern
    • den NightlyReboot-Task faktisch aushebeln

Meine Meinung

Aus jahrelanger UC-Erfahrung kann ich sagen:
Der Klick auf „Nach Updates suchen“ ist bei Teams Rooms oft der Beginn von Ärger.
Lassen Sie Ihr MTR-System so autonom wie möglich arbeiten.
Hände weg vom Update-Button 🙂
Manuelle Eingriffe sind nur im Notfall und mit den offiziellen Tools sinnvoll. In allen anderen Fällen gilt: Geduld ist die beste Stabilitätsstrategie.

Das Gerät meldet sich, wenn es Hilfe braucht – bis dahin gilt:

„Never change a running Teams Room.“

Mein Rat:
Vertraut dem Prozess. Microsoft hat gute Gründe für Update-Blockaden und stufenweise Rollouts. Ein paar Wochen Verzögerung sind ein kleiner Preis für stabile Konferenzräume.

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