Flexible BYOD Lösungen für MTR on Windows Systeme mit Lightware
Unsere Freunde von Lightware haben mir eine Taurus UCX Demo-Unit zukommen lassen und ich zeige Euch in diesem Post, wie wir die UCX-4×2-HC30 für BYOD Szenarien mit Poly Teams Rooms on Windows Systemen einsetzen können. Have fun 🙂
Einleitend geht an dieser Stelle ein großes „Danke“ an Erik Mettra von Lightware, der mir nicht nur die Demo Unit zugänglich gemacht hat, sondern ebenfalls jeferzeit mit Rat und Tat zur Verfügung stand. Großes Lob !
Worum geht´s denn hier genau ?
Der Lightware Taurus UCX-4×2-HC30 ist ein Switcher inkl. Mediensteuerung, der für Meeting- und Besprechungsräume entwickelt wurde.
Er ist als „One-Box-Solution“ konzipiert und kann mit vier Ein-, sowie 2 Ausgängen mit Hilfe von HDMI- und USB-C Schnittellen flexibel für die Signalverteilung genutzt werden. Besonders BYOD (Bring your Own Device) Szenarien können so zuverlässig und hochqualitativ umgesetzt werden, ohne dass Sie als Anwender ein Medientechnik-Experte sein müssen. Das spart Zeit, Geld und sorgt für eine hohe Adoption.
Neben dem 4×2-HC30 gibt es noch weitere Geräte der Serie. Hier finden Sie eine entsprechende Übersicht: Klick !
Lightware stellt hier, besonders für unsere Poly Microsoft Teams Rooms for Windows, eine fantastische Erweiterung dar und ermöglicht die Nutzung Ihrer Devices über die Grenzen von Teams hinaus.
Produktvideo:
Unboxing
Der Taurus UCX-4×2-HC30 kommt in einem bedruckten Standard Karton gut und sicher verpackt daher.
Auf der Seite der Kartonage finden wir den Produkt Namen, die Part-, sowie die Serialnumber.
Im Umfang meiner Demo befindet sich:
- UCX-4×2-HC30 Unit
- USB-C auf USB-C Kabel (ca. 80cm) [das USB Kabel ist nicht im Standardlieferumfang)
- Dokumentation
- Kaltgerätekabel (ca. 80cm)
- Netzteil
- bereits gesteckte Phoenix Connectors
Das geplante Lab Szenario
In meinem Lab Aufbau soll folgendes möglich sein:
Standardmässig wird auf beiden Displays der Output des MTR angezeigt und der Ton wird über deren Lautsprecher ausgegeben. Die verbundenen USB Devices wie Kamera und Speakerphone können am MTR genutzt werden.
Sobald ich allerdings an einen der USB-C Ports an der Front ein Notebook anschliesse, möchte ich, dass die Displays die Notebook Anzeige spiegeln und nicht mehr das MTR zeigen. Ebenfalls soll an meinem Notebook die Kamera und das Speakerphone als USB Device zur Verfügung stehen, um z.B. einen Starleaf Call vom PC aus durchführen zu können. Die Tonausgabe erfolgt über die Display Lautsprecher und nicht über den PC.
Wird die Verbindung des Notebooks getrennt, soll automatisch der Ursprungszustand (MTR Anzeige, Cam / Speakerphone am MTR) wiederhergestellt werden.
Unser Setup wird also ähnlich zu diesem sein:
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme in meinem Lab bezieht sich auf ein Windows basiertes Teams Room System mit 2 Monitoren. Ihre Installation mag teilweise abweichen.
Die Hardware
Verbinden Sie das Netzteil mit der Taurus Unit. Stellen Sie sicher, dass das Kaltgeräte Kabel noch nicht an den Strom angeschlossen ist. Die Herstellung der Stromversorgung sollte immer der absolut letzte Step in der Installationskette sein.
Der UCX-4×2-HC30 bietet einen integrierten USB Hub (4x USB-A 3.1 Gen1) für den Anschluss der Meetingraum Hardware (Kamera – hier E70, Speakerphone – hier Trio 60) , sowie weiteren Devices wie z.B. Tastatur, Maus.
Schliessen Sie Ihre Kamera und Ihr Speakerphone an die entsprechenden USB Ports an.
Dann werden die beiden angeschlossenen Displays vom MTR PC entfernt und ebenfalls an der Taurus Unit angeschlossen.
Schliessen Sie Ihr Corporate Netzwerk an den „Secure Control Lan“ Port an.
Schliessen Sie die Display Outs Ihres MTR Systems an die HDMI Ports „IN 3″ und IN 4“ auf der Frontseite des UCX-4×2-HC30 an.
Verbinden Sie den USB Host Port (USB-B) von „IN 2“ mit einem USB-A Port an Ihrem MTR System.
Über diese USB Verbindung bekommt das Microsoft Teams Room System später Zugriff auf Kamera und Speakerphone.
Verbinden Sie ein USB-C Kabel mit dem USB-C von „IN 1“. Hier wird später Ihr PC angeschlossen / die Verbindung zum Tischanschlussfeld hergestellt.
Das Setup in der Vollansicht.
Sofern nicht schon geschehen, stellen Sie nun bitte die Stromversorgung des Taurus her.
Über die Buttons in der Front können Sie nun schon Ihr MTR-Bild wieder auf die angeschlossenen Bildschirme bringen. Wählen Sie dazu einfach durch Drücken den jeweiligen Input für die Displays aus.
Die Software
Um die Konfiguration des UCX-4×2-HC30 fortzusetzen, benötigen wir nun ein kleines Software Tool – den Lightware Device Controller (LDC). Diesen können wir auf der Lightware Webseite herunterladen.
Öffnen Sie dazu Ihren Browser und rufen Sie die folgende URL auf:
https://lightware.com/ucx-4×2-hc30
Klicken Sie oben auf den Reiter „Downloads“ und wählen Sie anschliessend den Punkt „Lightware Device Controller (LDC)“ durch Klick aus.
Im unteren Bereich der Webseite klicken Sie nun auf den Button „Download“ hinter der entsprechenden Software für Ihr eingesetztes OS (hier Windows).
Speichern Sie die Datei auf Ihrem Rechner. Klicken Sie, nach Beendigung des Download Vorgangs mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen Sie „Ausführen A
Folgen Sie den Anweisungen des Installationsscripts. Ändern Sie ggf. die Installationspfade, sofern notwendig.
Erlauben Sie der App im nächsten Schritt, sofern Sie dazu aufgefordert werden, den Zugriff auf Ihr lokales Netzwerk. Dies ermöglicht, in den folgenden Schritten, die automatisierte Erkennung des UCX-4×2-HC30.
Update durchführen
Sofern Ihr System einen veralteten Softwarestand aufweist, wird Sie die Applikation nach dem Start fragen, ob Sie ein Update durchführen möchten
Klicken Sie dazu auf „Download Upgrade“ und anschliessend auf „Launch Update“. Folgen Sie dann den Anweisungen auf dem Bildschirm.
Nach dem Neustart der App erhalten Sie eine Übersicht der Änderungen im aktuellen Release.
Ok, wir sind ready to go um die Konfiguration zu starten 😉
Sobald die Software läuft, durchsucht sie das Netzwerk nach Taurus Devices.
Sollten Sie das Gerät erst nach Start der Software gebootet haben, können Sie den „Device Discovery“ Button in der oberen rechten Ecke klicken um den Prozess erneut zu starten.
Im unteren Teil des Fensters (All Devices) werden Euch nun die im Netzwerk „entdeckten“ Units angezeigt. Unsere Unit wurde also erfolgreich discovered.
Zusätzlich bekommen wir Informationen wie z.B. die per DHCP zugeordnete IP Adresse, der Zugriffsport. der Produktname, das Device Label und die Seriennummer angezeigt.
Diese Informationen mögen jetzt nicht relevant sein, könnten es aber sehr schnell werden, wenn mehrere Devices im Netzwerk vorhanden sind.
Über das kleine „Stern Icon“, ganz rechts neben dem entdeckten Device, können wir das Gerät nun in unsere Favoritenliste aufnehmen.
Sobald Ihr auf das Icon klickt öffnet sich ein neues Fenster in dem Ihr einige Infos ändern könnt. Dazu gehört z.B. der verwendete Connection type (Raw TCP, Websocket, Secure Websocket), der zu verwendende Port und der lokale Alias des aufzunehmenden Systems.
Im aktuelle Release der Software zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Posts gibt es einen kleinen Bug ( … der mich zugegebenermassen etwas Zeit und auch Nerven gekostet hat).
Lightware ist das Problem bereits gekannt und die Entwickler werden dies im nächsten Software Release korrigieren. Problem: 443 als Zugriffsport ist nicht korrekt. Richtig ist der Port: 6107.
Wir ändern also die folgenden Werte im Fenster ab:
– Port: 6107
– Connection Type: Raw TCP
– Local Alias: verwenden Sie hier einen Namen nach Wahl
Anschliessend klicken Sie auf „Save“.
Wenn Sie nun doppelt auf den neu angelegten Eintrag klicken (oder diesen highlighten und auf den grünen „Connect“ Button klicken) gelangen Sie in die Konfigurationsoberfläche.
Ich beginne als Erstes damit den Ports aussagekräftige Namen zu geben.
Ich klicke dazu auf den Reiter „USB“, wähle anschliessend den USB Host Port aus an dem mein MTR angeschlossen ist (hier USB-B Host 3) und vergebe rechts im Fenster einen neuen Namen zur besseren Identifizierung (hier MTR Host Port). Dieser Vorgang ist nicht zwingend umzusetzen, aber ich empfehle dies zu tun.
Danach wähle ich den USB-C Port 1 aus (hier wird später mein Notebook / das Tischanschlussfeld verbunden werden) und vergebe auch hier einen aussagekräftigen Namen (hier BYOD).
Analog dazu verfahre ich mit dem integrierten USB Hub (vorher USB Devices) und den HDMI Ausgängen 1 und 2 (jetzt Display 1 und Display 2) im Reiter „Video & Audio“.
Ebenfalls im Reiter „Video & Audio“ weisen wir nun den beiden Front Of Room Displays den Input des MTRs zu (MTR HDMI Ausgänge -> Taurus HDMI Ausgänge) und kontrollieren, ob unser MTR Bild korrekt über beide Monitore angezeigt wird.
Dazu klicken Sie einfach unter Display 1 in das erste Feld (es erscheint jetzt grün = es ist aktiv) und unter Display 2 auf das zweite Feld (aus dies erscheint nun grün). Das Ganze ist aufgebaut wie eine Matrix und sollte schnell intuitiv zu verstehen sein.
Im unteren Bereich der Seite, unter Audio, legen wir nun noch fest, über welchen Ausgang der Ton des MTRs ausgegeben werden soll. Ich wähle hier „HDMI IN 3“, sprich die Tonausgabe über die integrierten Lautsprecher meines Displays 1. Sollten Sie ein separates Soundsystem nutzen wollen, so würden Sie hier zB. die Box „Audio Out“ mit den Phoenix Connectoren wählen und wären dann in der Lage z.B. einen Receiver / ein aktives System per Cinch, Klinke, … anzusteuern.
Schliessen Sie nun ein Notebook oder einen PC per USB-C an den BYOD Port an.
Wählen Sie „BYOD“ Port (USB-C IN 1) in der App aus.
Der Audio Output wird auf HDMI In 3 belassen, da wir auch hier die Speaker des Displays nutzen wollen.
Nun klicken wir unter dem „BYOD“ Port beide Felder an (aktiviert wenn grün).
Sie sollten nun auf beiden Front of Rooms Displays die Anzeige Ihres Notebooks sehen.
Nun müssen wir für unsere Eingänge noch Prioritäten vergeben und die gerade manuell getätigte Auswahl automatisieren..
Ziel soll es nämlich sein (wir erinnern uns), dass standardmässig alle USB Devices am MTR verfügbar sein, diese jedoch auf den USB-C IN 1 geroutet werden, sobald jemand sein Notebook ansteckt. Desweiteren möchte ich, dass die Notebook Anzeige auf beiden Displays im Raum gespiegelt und der Ton dort ausgegeben wird. Wird die Verbindung des PCs wieder gekappt, sollen alle Werte automatisch wieder auf den Ausgangszustand zurückschalten.
Wir beginnen an dieser Stelle mit der Konfiguration der HDMI Outputs und wählen „HDMI Out 1“ aus. Auf der rechten Seite des Fenster erscheint nun ein neuer Bereich, in dem wir einige Einstellungen vornehmen.
Unter „Autoselect“ wähle ich „Last detect“. Ich möchte also, dass der letzte erkannte Wert als Entscheidungskriterim herangezogen wird.
Unter „Indiviual Input Settings“ vergebe ich nun meine gewünschten Prioritäten.
– BYOD: Prio 1
– USB-C In 2: Prio 2
– Display 1: Prio 3
– Display 2: Prio 4
– Welcome Screen: Prio 5
Klicken Sie auf „Apply Autoselect Settings“ um die Änderungen zu übernehmen.
Übersetzt bedeuten die Werte:
Wenn am BYOD (USB-C IN 1) ein Signal anliegt, dann hat dies (mit Prio1) Vorrang vor allen anderen Signalen. Wenn am Port 1 kein Signal anliegt hätte USB-C In 2 (mit Prio2) die höchste Priorisierung und so weiter.
Ganz platt kann man also sagen, dass, wenn an den USB-C Ports nichts angeschlossen ist, wird das Bild von Display 1 (MTR Output 1) ausgegeben. Geht das MTR in den Sleep Mode oder ist ausgeschaltet, würde der interne Welcome Screen des Taurus gezeigt werden.
Ich denke das Prinzip sollte klar sein.
Bei HDMI Out 2 verfahre ich fast genauso. Hier ändere ich allerdings die Priorisierung von Display 1 und Display 2. Wir möchten ja schliesslich nicht auf beiden Monitoren das Gleiche sehen, sondern den jeweiligen korrekten HDMI Output von Monitor 1 und Monitor 2 unseres MTRs.
Klicken Sie auf „Apply Autoselect Settings“ um die Änderungen zu übernehmen.
… und das wars. Zumindest für unser kleines Lab Setup.
Wenn Sie nun das Notebook wieder abstecken, sollten die Monitore, die Cam und das Speakerphone automatisch wieder auf das MTR switchen. Stecken Sie das Notebook wieder an, so wird dies wieder priorisiert. Easy oder ?
In meinem Lab Setup kratzen wir natürlich nun an der Oberfläche der Möglichkeiten, die uns der UCX-4×2-HC30 bietet und wir haben uns z.B. noch nicht mit EDID Management beschäftigt. Dies folgt vielleicht in einem weiteren Post.
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